Österreich
Kneissl-Hochzeit: Van der Bellen schlug Einladung offenbar aus

Am Donnerstag kamen brisante neue Details zur Hochzeit der österreichischen Außenministerin Karin Kneissl an die Öffentlichkeit. Bundespräsident Alexander van der Bellen blieb dieser fern – obwohl er offenbar eingeladen war.
Wien/Gamlitz. Die samstägliche Eheschließung der Außenressortchefin auf FPÖ-Ticket mit einem steirischen Unternehmer sorgte in den vergangenen Tagen für hohe Wellen in der heimischen und internationalen Medienlandschaft. Gegenstand der Kritik war vor allem der 90-minütige Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Südsteiermark und der Hofknicks der Ministerin vor dem ausländischen Staatsoberhaupt.
Van der Bellen war eingeladen, kam aber nicht
Ebenfalls als schiefe Optik gilt, dass Bundespräsident Alexander van der Bellen, der Trauung nicht beiwohnte, dessen russisches Pendant hingegen schon. Wie die Kleine Zeitung unter Berufung auf die APA am Donnerstag berichtet, liegt dies allerdings nicht an einer fehlenden Einladung. Tatsächlich bestätigten nämlich sowohl Präsidentensprecher Reinhard Pickl-Herk als auch das Außenministerium, dass eine solche vorlag.
Weshalb der frühere Bundessprecher der Grünen der Hochzeit dennoch nicht beiwohnte, ist nicht bekannt. Seinen russischen Amtskollegen, der seinen Besuch weiterhin als „streng private Reise“ bezeichnet, empfing das heimische Staatsoberhaupt hingegen zuletzt im Juni. Auch damals sorgte die freundliche Stimmung für einige Kritik von Russlandforschern wie dem Innsbrucker Politologen Gerhard Mangott.
Strache: Kneissl-Knicks als höfliche Geste
Außenministerium und die übrige Regierung sind indes um Kalmierung bemüht. Kritiker des Besuchs sehen aufgrund des zum ‚Kniefall‘ verklärten Knicks eine Beschädigung der Glaubwürdigkeit Kneissls. Sie befürchten, dass die traditionelle Vermittlerrolle Österreichs just während der EU-Ratspräsidentschaft schweren Schaden nehmen könnte. Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) ist hingegen der Ansicht, die Episode habe für Österreichs Rolle am diplomatischen Parkett einen „enormen Werbewert“. Den Knicks der Ministerin verteidigte er als höfliche Geste.
Die Österreicher selbst sind in der Bewertung der Umstände rund um die Hochzeit gespaltener Meinung. Einer Umfrage der Zeitung Österreich zufolge sehen 33 Prozent der heimischen Bürger eher einen Nutzen, aber auch 31 Prozent eher einen Schaden für das Ansehen des Landes.

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Zickenschulze
24. August 2018 at 14:51
Eine ausgestreckte Hand ausschlagen.! Wie dumm kann man nur sein?
Kein eigenes Rückgrat kommt hinzu.
Rainer Seifert
24. August 2018 at 15:45
Wenn sogar Trump sich mit dem Enkel der „Leuchtenden Sonne“ Nordkoreas zu politischen Gesprächen traf, ist es nur ein weiterer Beweis irren Denkens, eine private Einladung der Außenministerin des weltpolitisch nicht ganz so bedeutenden (soll keine Abwertung ausdrücken, nur eine Relativierung der Geschehnisse) Österreichs derart zu polemisieren. Aber so sind halt diese linken Populisten.