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Nach ersten Löschungen patriotischer und konservativer YouTuber traf es auch den YouTube-Kanal des Islamkritikers Hamed Abdel-Samad. Einen Tag später gab die Videoplattform den Kanal wieder frei.
Bild (Abdel-Samad 2015): JCS via Wikimedia Commons [CC BY-SA 3.0] (Bild zugeschnitten)
Am Mittwoch hat YouTube den Kanal Hamed.TV des Islamkritikers Hamed Abdel-Samad gelöscht. Das gab der deutsch-ägyptische Politikwissenschaftler in einer Stellungnahme auf seiner Facebook-Seite bekannt.
„Bravo YouTube! Islamisten wollen mich umbringen, um mich zum Schweigen zu bringen, und YouTube erfüllt ihnen den Wunsch! Mein YouTube-Kanal Hamed.TV wurde heute von YouTube gelöscht, ohne Vorwarnung“, berichtet Abdel-Samad.
Sein Kanal richte sich hauptsächlich an Muslime in der arabischen Welt, um mit „gläubigen Muslimen, mit säkularen Stimmen und mit Atheisten über die Probleme der islamischen Welt“ zu diskutieren.
„In diesem Kanal veröffentlichte ich letztes Jahr ein Appell an junge Muslime, und warnte sie darin vor der terroristischen Propaganda des IS. Mein Kanal hat über 120.000 Abonnenten und über 25 Millionen Klicks. Aber das interessiert YouTube nicht. Das soziale Netzwerk lässt sämtliche islamistische Kanäle laufen, die für Hass und Gewalt aufrufen, bringt aber ständig kritische Stimmen zum Schweigen und unterstützt somit den medialen Dschihad, den die Islamisten weltweit betreiben! Wo soll das hinführen? Wollen wir das einfach hinnehmen?“, so Abdel-Samad weiter.
Er bittet darin auch, seinen Kommentar so oft zu teilen, „bis YouTube davon erfährt“, um dem Konzern zu zeigen, „dass wir die Meinungsfreiheit ernst nehmen!“ Bisher wurde der Facebook-Beitrag über 4.400 mal geteilt und über 3.700 mal „gelikt“.
Der Aufschrei in den sozialen Medien über die Löschung des YouTube-Kanals war offenbar erfolgreich. Nur einen Tag später berichtete Abdel-Samad, sein YouTube-Kanal sei wieder online. Der Islamkritiker bedankte sich bei dem Blogger und Journalisten Sascha Lobo, dem FDP-Politiker Tobias Huch und allen, „die meinen Kommentar auf Facebook und Twitter geteilt“ hatten.
„Jedoch ist es immer noch sehr traurig, dass allein die Berühmtheit des Betreibers des Kanals und die Intervention einflussreicher Personen dabei entscheidend war. Vergessen dürfen wir nicht jene, die immer noch gesperrt sind, nur weil sie kritische Inhalte zum Islam veröffentlichen und keine mediale Rückendeckung haben. Für sie und für alle, die nicht einmal öffentlich reden können, will ich immer ein Sprachrohr sein!“, schrieb Abdel-Samad am Donnerstag auf Facebook.
Erst vor zwei Wochen hat YouTube seine Richtlinien geändert, um laut eigenen Angaben verstärkt gegen „Hassbotschaften“ und „Diskriminierungen“ vorzugehen. Bereits kurz darauf wurden zahlreiche Kanäle (und einzelne Videos) gelöscht oder ihnen die Möglichkeit, Spenden zu erhalten, entzogen. Betroffen davon waren auch konservative Videoblogger. Kritiker warnen seitdem vor einer Zensurwelle auf YouTube (Die Tagesstimme berichtete).
Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag wurde am 20.06.2019 um 17:07 Uhr aktualisiert.