Technik
Wegen ‚Hassrede‘: Facebook & Instagram sperren auch CasaPound

Am Montag löschten die beiden Plattformen – beide gehören dem Facebook-Konzern – die Konten der Partei und Bewegung, sowie ihrer führenden Figuren.
Menlo Park/Rom. – Wie der linksliberale englische Guardian berichtet, rechtfertigte das Unternehmen den Schritt mit seinem Gemeinschaftsstandards wegen Hassrede. Es ist nicht der erste Schlag der beiden sozialen Netzwerke gegen CasaPound, bereits im April kam es zu einzelnen Löschungen führender Aktivisten aus ähnlichen Gründen.
Generalsekretär: „Missachtung des italienischen Rechts“
Wie der Präsident der rechten Bewegung, Gianluca Iannone, bekanntgab, willman sich juristisch gegen diesen Schritt zur Wehr setzen. Er spricht von einer „unvergleichbaren Attacke“ und „Tatsachenverdrehung“, von der man „angewidert“ sei. Neben der offiziellen Parteiseite betraf die Löschwelle auch die Seiten ihrer Stadträte und hohen Parteifunktionäre.
Darunter befand sich auch jene von Generalsekretär Simone di Stefano. Dieser sieht in der Löschung einen „Missbrauch, begangen von einem privaten multinationalen Unternehmen“. Dies geschehe unter voller „Missachtung des italienischen Rechts“. Damit spucke man „der Demokratie ins Gesicht“.
Facebook ha chiuso la mia pagina, 140.000 iscritti. E quella di CasaPound, 250.000. Ha chiuso le pagine dei nostri consiglieri comunali democraticamente eletti. Un abuso, commesso da una multinazionale privata in spregio alla legge italiana. Uno sputo in faccia alla democrazia.
— Simone Di Stefano ?? (@distefanoTW) September 9, 2019
CasaPound: „Liebe zu Italien und seiner Souveränitat“
Der offizielle Twitter-Account der Bewegung gab sich etwas handzahmer, drückte aber ebenso deutlich die Verwunderung über die Löschung aus. Wer den sozialen Seiten von CasaPound folge, wisse, dass man „keine rassistischen, ewiggestrigen oder hasserfüllten Botschaften“ sende.
Vielmehr stehe man für die „Liebe zu Italien und seiner Souveränität“ ein. Wer etwas anderes behaupte, der kenne entweder CasaPound nicht oder agiere „in böser Absicht“.
Chi segue siti e social di #CasaPound, compreso questo, sa che non diffondiamo messaggi razzisti, nostalgici, o di odio, ma di amore per l’Italia e la sua sovranità. Chi afferma altro o non ci conosce o è in malafede.
— CasaPound Italia ?? (@CasaPoundItalia) September 10, 2019
Auch nationalistische ForzaNuova betroffen
Neben CasaPound betraf die Löschung außerdem noch die nationalistische Splitterpartei Forza Nuova. Beide Gruppen wunderten sich laut ORF über das Timing der Löschung – demonstrierten doch beide justan jenem Tag als Teil einer breiten Front rechtsgerichteter Gruppierungen in Rom gegen die neue Mitte-Links-Regierung.
CasaPound als unorthodoxe rechte Gruppe
CasaPound gilt als polarisierende Bewegung des rechten Spektrums. Bekanntheit erlangten sie durch eine Art ‚Hausbesetzung von rechts‘ in der italienischen Hauptstadt Rom, welche seit 2002 durchgängig anhält. Man gibt sich als bewusst soziale und kapitalismuskritische Bewegung, sieht sich jenseits eines Links-Rechts-Spektrums und verfügt über eine eigene Studentenorganisation.
Ideologisch bewegt sich die Gruppierung irgendwo in einer unorthodoxen Schnittmenge, welche sich selbst als eine Form modernisierten Faschismus‘ begreift. Diese unorthodoxe Positionierung bringt ihr auch im eigenen Spektrum neben Bewunderung für eine durch ihre Einrichtungen vermeintliche strategische Vorreiterrolle auch immer wieder harsche inhaltliche Kritik aus verschiedenen Richtungen ein.

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Die Party
10. September 2019 at 18:21
Henryk Stöckl aus Deutschland ist übrigens auch betroffen
Peter Hofmueller
26. September 2019 at 13:09
Auch Soros‘ mit „von der Partie“?
Zensur hat einen Namen….