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Auch das Tragen des Kopftuches durch türkischstämmige Schülerinnen sorgt in Europa immer wieder für Diskussionsstoff. Symbolbild: Pixabay [CC0]
Berlin/Ankara. – Die türkische Regierung hat bekannt gegeben, Auslandsschulen in der Bundesrepublik Deutschland eröffnen zu wollen.
Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, laufen derzeit die Verhandlungen über ein Bildungsabkommen mit der Türkei. Geplant sind offenbar drei Privatschulen in verschiedenen Bundesländern. Im Gespräch sollen Berlin, Frankfurt und Köln stehen. Die Kultus- und Schulminister der Bundesländer zeigten sich generell wenig begeistert von dem Plan, man befürchtet vor allem die Indoktrination von Schülern der Privatschulen.
Während auch verschiedene andere Politiker Kritik übten, verteidigte der Außenminister Maas (SPD) das Abkommen. Man müsse „konstruktiv mit der Türkei sprechen“. Konkret steht im Plan, welcher der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegt, dass die geplanten Schulen nach den eigenen Lehrplänen unterrichten dürften, solange die Behörden darüber informiert werden. Auch staatliche Subventionierungen werden erwähnt, ein Drittel des Unterrichts darf zudem auf Türkisch abgehalten werden.
Kritik kam unter anderem von der AfD. Wie die „Junge Freiheit“ berichtet, zeigte sich der bildungspolitische Sprecher Götz Frömming verärgert über das Vorhaben, da es zur „Islamisierung des deutschen Bildungswesens“ beitrage – „Es steht zu befürchten, dass Erdogans islamistische Ideologie zukünftig auch an Schulen auf deutschem Boden gelehrt wird“.
Heiko Maas sieht indes keinen Grund zur Sorge. Es würde „nie einen Raum geben, in dem Dinge unterrichtet werden können, die nicht mit unseren Werten übereinstimmen“. Erst im vergangenen Sommer schloss die türkische Regierung eine von drei deutschen Auslandsschulen mit der Begründung, dass ihnen die rechtliche Grundlage fehle.