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Bild (Palmer 2019): Reinhard Kraasch via Wikimedia Commons [CC BY-SA 4.0] (Bild zugeschnitten)
Tübingen. – Mit seinen kürzlich getätigten Aussagen zu den Corona-Maßnahmen machte sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) nicht zuletzt bei seinen Parteikollegen unbeliebt. Konkret bemängelte er laut der „Welt“, dass man derzeit den medizinischen Fokus zu sehr auf ältere Patienten legen würde, die „in einem halben Jahr sowieso tot wären“.
Als Reaktion auf die Aussage erhält Palmer laut eigenen Angaben seit vergangener Woche zahlreiche Morddrohungen. Auch seine Familie und Mitarbeiter seien von den Drohungen betroffen. Wie ein Sprecher der Staatsanwalt bestätigte, wurden entsprechende Schriftstücke bereits eingereicht. Den Verfassern drohen nun Geldstrafen. Auch eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr könnte theoretisch verhängt werden.
Aufgrund der Aussagen Palmers hatten erst vor einigen Tagen mehrere Parteikollegen in einem offenen Brief seinen Parteiausschluss gefordert. Im Brief heißt es unter anderem, Palmer würde immer wieder durch „menschenverachtende“ Wortmeldungen auffallen. Er verharmlose außerdem Rassismus und sei „unbelehrbar“ – Die Tagesstimme berichtete.
Von den Reaktionen seiner Parteikollegen zeigte sich Palmer in einem Interview mit dem SWR „sehr enttäuscht“. „Denn die Bereitschaft, das Gegenteil dessen zu verstehen, was ich gesagt und gemeint habe – und es ist ja in einem TV-Interview geschehen -, die ist unter Freunden eigentlich nicht angemessen. Und wir sind ja Parteifreunde. Ich bin enttäuscht und ich verstehe nicht, wie das passieren kann“, so Palmer.