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Bild: Auf die Synagoge in Graz erfolgten in den vergangenen Tagen mehrere Angriffe / Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d6/Synagoge_Graz_2008-05-12.jpg (Bild zugeschnitten)
Graz. – Nach den Angriffen auf die jüdische Gemeinde in Graz hat die Polizei am Sonntagabend einen Verdächtigen festgenommen. Laut Polizei handelt es sich um einen 31-jährigen Syrer. Dem Verdächtigen werden von den Ermittlern zumindest sieben Delikte zugeordnet. Dabei reicht die Palette von Sachbeschädigungen mit Steinen und Holzlatten bis hin zu einem tätlichen Angriff auf den Präsidenten der jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen.
Bereits in der Nacht haben erste Befragungen stattgefunden. Details über die Aussagen des Verdächtigen, seine Herkunft und Motivation werden aber erst bei der Pressekonferenz des Innenministeriums Montagmittag in Wien bekanntgegeben. Ersten Informationen zufolge zeigte sich der Mann jedoch geständig. Wie die Kronen Zeitung und die Kleine Zeitung Sonntagabend berichteten, hatte eine Radstreife der Polizei den Verdächtigen auf seinem Fahrrad gesehen und wiedererkannt. Fahndungsfotos waren erst am Vormittag ausgegeben worden und zeigten auch das Gesicht des Angreifers.
Die FPÖ forderte unterdessen die Bundesregierung auf, für Sicherheit jüdischer Einrichtungen zu sorgen. Klubobmann Herbert Kickl gratulierte der Polizei in Graz „zum raschen Fahndungserfolg“, kritisierte gleichzeitig jedoch die „vorangegangene Nachlässigkeit der Sicherheitsbehörden beim Schutz jüdischer Einrichtungen“. Für ihn sei es nicht erklärbar, warum nach den bereits erfolgten Sachbeschädigungen nicht umgehend der Schutz verstärkt und die Gewaltattacke auf Elie Rosen dadurch verhindert wurde, sagte er.
Zum entschlossenen Kampf gegen Judenfeindlichkeit gehöre es auch, das ganze Spektrum radikaler Kräfte und nicht nur Teile davon öffentlich zu benennen und mit den Mitteln des demokratischen Rechtsstaates zu bekämpfen. „Das gilt in Österreich und vielen anderen Ländern im Europa des Jahres 2020 nicht zuletzt für den politischen Islam mit seinen zahlreichen, teils offen antisemitischen Strömungen und Organisationen, andererseits aber auch für einen breiten Teil des linksradikalen Spektrums, wo unter dem Deckmantel der Israel-Kritik offen gegen Juden gehetzt wird“, erklärte Kickl in einer Aussendung. Gerade gegen diese Spektren vermisse er jedoch die nötige Entschlossenheit, was auch damit zu tun haben könne, „dass es hier gewisse Anknüpfungspunkte beim kleineren Regierungspartner“ gebe.