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Symbolbild: Migranten im Mittelmeer / Mstyslav Chernov/Unframe [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)
Gran Canaria. – Von Samstag bis Montagfrüh sind 2.206 Migranten in insgesamt 58 Holzbooten auf den zu Spanien gehörenden Kanarischen Inseln im Atlantik vor Westafrika angekommen. Zuletzt wurde eine so hohe Zahl von Menschen aus afrikanischen Ländern im Jahr 2006 registriert, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press.
Die meisten der angekommenen Migranten kamen zur Registrierung auf die Mole der Hafenstadt Areguineguín im Südwesten von Gran Canaria. Dort würden sich etwa 1.800 Menschen unter offenem Himmel auf engstem Raum drängen, schrieb Europa Press. Seit Jänner stieg die Zahl der Migranten, die die Inselgruppe über das Meer erreichten, auf etwa 13.700. Das waren etwa sechsmal so viele wie im gesamten Vorjahr. Viele werden nach der Registrierung in Hotels untergebracht, die wegen der Corona-Krise leerstehen.
EU-Innenkommissarin Ylva Johansson hatte Spanien bei einem Besuch der Kanaren am Freitag die Solidarität Europas bei der Bewältigung der Migrationskrise zugesichert. Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska, der sie begleitete, kündigte dabei an, dass die Ankommenden künftig nicht mehr auf Mole von Areguineguín, sondern in einer Kaserne registriert und auf Corona getestet werden sollten.
Auch auf der italienischen Insel Lampedusa sind erst unlängst wieder mehr als 1.000 Migranten eingetroffen. Allein am vergangenen Dienstag erreichten 16 Boote die Mittelmeerinsel, eines davon hatte 86 Migranten an Bord. Sie nutzten die guten Wetterbedingungen, um von Tunesien aus Lampedusa zu erreichen. Die Dimension der Boote sei größer als in den vergangenen Monaten, stellten die Behörden auf Lampedusa fest. In dem Hotspot der Insel, der stark überfüllt ist, befinden sich derzeit insgesamt 1.350 Migranten. Etwa 500 Personen befinden sich an Bord des Quarantäneschiffs Allegra, das vor Lampedusa vor Anker liegt.