Finnlands Präsident Sauli Niinsto bei einem Treffen mit NATO- Generalsekretär Jens Stoltenberg im Jahr 2016. Bild: NATO via flickr CC BY-NC-ND 2.0
Brüssel. – Finnland und Schweden haben am Mittwoch offiziell die Mitgliedschaft in der NATO beantragt. Laut Medienberichten übergaben heute Botschafter der beiden Staaten NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg die entsprechenden Dokumente in der Brüsseler Bündniszentrale.
„Dies ist ein historischer Moment zu einem kritischen Zeitpunkt für unsere Sicherheit“, zeigte sich Stoltenberg erfreut über die Beitrittsanträge: „Ihr seid unsere engsten Verbündeten.“
Finnland und Schweden sind bisher militärisch neutral. Die durch den russischen Krieg in der Ukraine geschürten Sicherheitssorgen sorgten allerdings für ein Umdenken in den beiden Ländern.
Für die Aufnahme in die NATO braucht es die Zustimmung aller 30 Mitgliedsstaaten. Ob es dazu kommt, ist derzeit fraglich. Die Türkei meldete bereits Bedenken an, weil Finnland und Schweden die verbotene linksextreme kurdische Arbeiterpartei PKK und ihren syrischen Ableger YPG unterstützen würde.
Die geplanten NATO-Beitritte Finnlands und Schwedens hatte Russland bereits mehrmals scharf kritisiert. „Dies ist ein weiterer schwerer Fehler mit weitreichenden Folgen“, sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow am Montag. Die NATO-Beitritte würden die weltweite Lage radikal ändern. Zudem betonte Rjabkow, Schweden und Finnland sollten sich keine Illusionen darüber machen, dass Russland dies einfach so hinnehmen würde.
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